Zum zweiten Mal fand in diesem Schulhalbjahr ein Schülerkonzert der Musikschule Miltenberg statt. Die musikalische Ausbildung wird seit Jahren in Miltenberg groß geschrieben und das Kammerkonzert bestätigte am 02.06.2019, das hohe Niveau und offenbarte viele junge Talente.
Insgesamt 27 Schüler der Musikschule Miltenberg präsentierten eine vielschichtige musikalische Palette von verschiedenen Stilen und Epochen und überraschten das Publikum mit eigenen Interpretationen und perfekter Vorbereitung. Jeder Auftritt war ein Highlight und jedes Kind erzählte mit seinem Instrument eine Geschichte, die die Konzertbesucher auf eine emotionale Reise mitnahm. Hier nur einige Bespiele aus diesem wunderbaren Konzert, wobei nicht zu vergessen sei, dass jeder der Nachwuchsmusiker die größte Anerkennung verdient.
So traten mehrere Duos auf, unter anderem präsentierte Marie Schmid (Klavier) zusammen mit Junah Graf (Trompete) sehr melodisch und perfekt aufeinander abgestimmt „Sonatina“ von Anton Diabelli. Die beiden jungen Musikerinnen berührten die Zuhörer mit der Leichtigkeit und Heiterkeit ihrer Darbietung. Frederike Knapp (Alt-Saxofon) zusammen mit Adrian Dederer am Klavier, der selbst an diesem Abend ebenfalls als Saxofonist bei anderen Auftritten geglänzt hat, bereiteten dem Publikum eine große Freude und überzeugten mit Tonsicherheit und melodischen Akzenten mit dem Stück „Saxnova“ von Jean-Francois Bastenau. Emiliy Leuner mit Charlotte Legler wussten meisterhaft mit Ihren Flöten umzugehen und verzauberten das Alte Rathaus von Miltenberg mit der „Sonate Nr. 1“ von Telemann in ein Klangparadies.
Talente bei den Soloauftritten
Viele junge Musiker punkteten bei Soloauftritten und überzeugten mit Ihren Talenten. Cyril Legler entführte die Zuhörer nach Spanien mit seinem „Spanish Dancer“ von De Anders Soldh. Viele kleine und große Füße tänzelten leise vor sich hin und schlugen im Sitzen gekonnt den Rhythmus. Wer weiß, vielleicht schlummern unter ihnen möglicherweise noch unerkannte Flamencotänzer…? Linda Mannherz (Trompete) erntete einen kräftigen Applaus für ihre Interpretation „Petite Piece Concentarte“ von Guillaume Balay. Felipe de Almeida Taixera überzeugte an der Trompete mit der „Sonate Nr. 1“ von Eberhard Werdin. Die „Konzertetüde“ von Gödike wurde perfekt und traumhaft schön von Fredieric Erbacher (Trompete) interpretiert. Georg Setzer bescherte dem Publikum ein großes Vergnügen mit seiner Trompete, indem er professionell und ungezwungen die „Sonate“ von Paul Hindemith spielte. Shannon Erbacher berührte die Besucher mit dem Klang ihrer Saxofons und weckte bei manchen nostalgische Gefühle mit ihrer Interpretation der „Abschiedsmelodie“ von Böhlmann. Charlotte Hinz (Klarinette) intonierte harmonisch die „Sonata“ von Fracis Poulenc und Klara Paulus, mit ihrer Klarinette, meisterte „Solo de Concours“ von André Messager gekonnt und bemerkenswert.
Es ist nicht einfach, ein modernes Stück für Flöte zu präsentieren, ohne dass es leicht verstörend wirken kann. Wenn man es aber gut spielen kann, wird die Phantasie angeregt und der Genuss beim Zuhören wächst. Emiliy Leuner brachte es mit Ihrem Stück „Fantasie-Caprice“ von André Jolivet auf den Punkt. Fehlerfrei und selbstsicher brillierte sie mit einem wunderbaren Klag ihrer Flöte und verdiente für ihren Auftritt große Anerkennung.
Beim Auftritt von Hanna Arold begleitete das Publikum das intensive und ausdrucksstarke „Gespräch“ zwischen Horn und Klavier und ließ die Zuhörer den Atem anhalten, während die Spannung zwischen den beiden Interpreten, Alexander Huhn am Klavier und Hanna Arold am Horn, deutlich zu spüren war. Majestätisch, facettenreich und klangvoll wirkte das Hornspiel beim Stück von Eugène Boza „Chant Lointain“ in der Hand der jungen Musikerin und ließ die Gänsehaut nicht so schnell verschwinden.
Dem großen Abwechslungsreichtum allein der 24 verschiedene Auftritte umfassenden Programms wurden durch die Ensemble-Auftritte besondere Glanzlichter hinzugefügt.
Nicht umsonst wurde das Saxofon als Instrument des Jahres 2019 (Konferenz der Landesmusikräte) gewählt worden. Bewusst oder unbewusst, die jungen Musiker haben es erkannt, sich zu eigen gemacht und ein ausdrucksstarkes Saxofon-Quartett gebildet. Mit „Miniaturen Jazz“ von Lennie Niehan swingten die vier Nachwuchstalente Frederike Knapp, Anna Mannherz, Shannon Erbacher und Adrian Dederer die Zuhörer auf den Höhepunkt der Stimmung.
Und wie sich das bei einem Kammermusikkonzert so gehört überraschte diesmal die Musikschule mit der Flexibilität und dem gesamten Einsatz und ließ ihren Schülern den freien Lauf. So suchten die jungen Musiker das präsentierte Stück selbst aus . Neu, überraschend und beseelend nahmen die Musikinterpreten: Emiliy Leuner (Flöte), Jakob Erbacher (Klavier) und Hanna Arold (Horn) die Zuhörer auf eine musikalische Phantasiereise durch den Wald „Scènes de la foret“ von Mel Bonis, einer weiblichen Komponistin des 19 Jahrhunderts, die das wunderschöne Stück für diese drei ausdrucksstarke Instrumente komponierte. Jeder der jungen Interpreten war allein mit seinem Instrument präsent und bildete jedoch eine harmonische Einheit mit den Anderen. Ein wunderbares Stück, das zum Träumen verleitet und auf jeden Fall Lust auf mehr macht. Alle Zuhörer waren sich einig und hoffen auf die Fortsetzung des jungen Ensembles.
Die jungen Solisten wurden von Sylvia Ackermann und Alexander Huhn am Klavier begleitet, die inzwischen seit Jahren die Schüler bei Ihrer musikalischen Entwicklung und allen Herausforderungen, ob Jugend musiziert oder Jugendkulturpreis, zur Seite stehen und einfühlsame Motivatoren sind. Vielen herzlichen Dank dafür!
Bei allen Schülern konnte man den besonderen Einsatz ihrer Lehrer, Sylvia Ackermann (Klavierdozentin) und Waldemar Stockert (Blasinstrumente-Dozent), deutlich spüren. Es blieb kein Zweifel, dass Präsenz und Können des instrumentalen Nachwuchses mit ihrem besonderen Engagement zu tun haben.
Ein Riesenkompliment geht an ALLE, die aufgetreten sind: IHR WART SUPER!!!
Dank und Lob gebührt ebenfalls den Eltern der Vortragenden, die die Kinder bei vielen Proben in der Vorbereitungszeit begleitet und gefördert haben.
Bürgermeister Helmut Demel mit den prominenten Gästen aus der Politik und der Wirtschaft konnten beruhigt sein. Es gibt nichts besseres als die Investition in und den Glauben an unseren Nachwuchs. Traditionell gab es zum Abschluss ein „Bürgermeister-Eis“, das die Kinder mit Dankbarkeit an dem heißen Sonntagnachmittag entgegennahmen.